Die ersten Vorstellungen im Hause Schäfers soll es 1913 auf dem Saal des Oldenburger Hofs (danach Schäfers Hotel) gegeben haben. Damals war es noch üblich, dass “fahrendes Volk” einen Projektor in einem Saal aufstellte, Begleitmusik spielte und so den Anwesenden eine schöne Zeit zu bereiten. In den Folgejahren hatte sich das Kino entsprechend entwickelt, sodass dauerhaft gespielt werden sollte: 1933 wurde dann rechts neben dem Hotelgebäude der Pferdestall abgebrochen und dort mit der Schauburg eines der ersten reinen Kinobauten errichtet. Der Saal auf dem Foto wurde in den frühen 70ern zu “Rossmann” umgestaltet.
Die Schauburg zum 20.sten Jubiläum 1953.
Schauburg mit „Rotem Teppich“: 2006 zum Bundesstart des Films „Brinkmann´s Zorn“, der in Vechta seine Uraufführung hatte.
Blick in der Vorführraum Schauburg Ende 2009: Im Vordergrund die 35mm Analog Maschine, eine Ernemann IX, im Hintergrund der Digitalprojektor, der ab Oktober 2009 in Betrieb war. Der Analog Projektor wurde ständig erweitert und an die neuen Anforderungen angepasst: Betrieb mit „Filmturm“, danach mit „Filmteller“, Ton-Upgrades: Von Mono auf Stereo, dann Dolby Stereo, dann Dolby A, Aufrüstung von Weißlichtabtastung auf Rotlicht, später dann Dolby Digital 6 Kanal Ton (der schwarze Soundhead an der Entlüftung). Parallel gab es auch DTS, welches sich aber nicht flächendeckend durchsetzen konnte. Schön auch: Die Schotte, die zu Zeiten von Nitrofilm und Zelluloid im Brandfall den Vorführraum vom Zuschauerraum trennten, indem ein dünner Faden durchbrannte und das Schott nach unten fiel.
Blick in den Vorführraum Kino 2 (City-Kino): Im Einsatz hier eine Bauer-Maschine. Hierzu eine kleine Geschichte: Von dieser Maschine wurden 2 Stück angeschafft, eine Maschine hatte Links-Bedienung, eine Rechts-Bedienung. So konnte der Vorführer von seinem Stand aus beide Maschinen bedienen. Ursprünglich wurden die Maschinen vom damaligen Betreiber des Waldhofs gekauft und waren für Vorführungen im Waldhof vorgesehen! Wer sich fragt, warum im Saal auf der Rückseite zwei runde Bullaugen sind, der weiß jetzt warum. Die Maschinen kamen im Waldhof aber nie zum Einsatz und wir konnten sie ungenutzt kaufen und einsetzten. Die andere Maschine hat bis zur Umstellung auf Digitale Projektion im Kino 1 in Diepholz seinen Dienst versehen.
Schneidetisch Schauburg: Hier wurde wöchentlich vom Vorführer das Vorprogramm zusammen geschnitten. Die einzelnen Werbefilme und Trailer kamen in kleinen Boxen, wie sie auch auf dem Tisch liegen. Wichtig war, das die Filme richtig herum zusammen geklebt wurden, sonst standen die Bilder auf der Leinwand auf dem Kopf und liefen rückwärts. War die Tonspur auf der falschen Seite, hatte man keinen Ton und die Tonspur im Bild. Konzentration war gefragt!
Schauburg nach der Renovierung zwischen 2004 und 2011.
Bei der Renovierung 2004 wurde die Ticketkasse umgelegt und der ehemalige Verkaufsbereich für die Popcornmaschine genutzt.
Austausch der Leinwand: 2009 wurde die weiße Leinwand gegen eine Leinwand mit Silberbeschichtung ausgetauscht, um 3D besser wiederzugeben. Hinter der Leinwand, die perforiert ist, stehen die Lautsprecherboxen für Links, Center, Rechts und Sub (siehe Bild).
Schauburg nach der Entkernung im Herbst 2011. Das Kino hatte keine Grundplatte, wie man das von heute kennt, sondern nur einen Ringanker als Fundament. Dazwischen wurde einfach Sand und Pottasche gekippt und verdichtet (deswegen roch es manchmal auch ein bisschen muffig…). In den Seitenwänden sieht man noch die Struktur der Wände des alten Pferdestalls vom Schäfers Hotel (damals noch Oldenburger Hof). Teile der Wände wurden übernommen.